Die Kraft der mentalen und emotionalen Energien
Menschen sind Schöpferwesen, die permanent durch ihren Energieeinsatz etwas erschaffen. Unbewusster Energieeinsatz erzeugt meistens Leid. Erst im Nachhinein entsteht dann durch die Verarbeitung der Erfahrung größere Bewusstheit. Oft wiederholen sich auch immer wieder dieselben Leidschleifen, bis eine Erfahrung endlich emotional und geistig verarbeitet wird und damit verstanden wird.
Bisher waren die Menschen weitgehend von ihrer Seele getrennt und es floss nur wenig Seelenenergie, also auch nur wenig schöpferische Kraft durch ihre Chakren. Derzeit nimmt der Energielevel zu, wir verbinden uns wieder stärker mit der Seelenebene und kanalisieren mehr Seelenenergie. Wir können also wieder mehr Liebe, Lebendigkeit und Kraft spüren, müssen aber auch lernen, Verantwortung für unseren Energieeinsatz zu übernehmen. Denn die Wirkungen der von uns ausgesandten Gedanken- und Gefühlsenergien, sowie der Energien anderer, die wir aufnehmen, zeigen sich immer schneller und intensiver. Unbewusster und missbräuchlicher Umgang mit Energie hat also auch schnell Schwäche, Erschöpfung und vielleicht Krankheit zur Folge.
Unsere ursprüngliche Seelenenergie ist reine Liebe. Liebe ist nicht einfach ein Gefühl, wie viele meinen, sondern schöpferische Kraft beziehungsweise die ursprüngliche Kraft hinter allem, was existiert. Wenn unsere Persönlichkeit diese Energie – die bedingungslose oder auch „neutrale“ Liebe – durch sich fließen lässt, können wir höhere Ziele verwirklichen und etwa Heilung, Transformation und die Umsetzung visionärer Ideen fördern. Dann verfolgen wir mit unserer Gedankenkraft und unseren Motiven lichtvolle, bewusste Absichten.
Mangel an Bewusstheit verzerrt die ursprüngliche Seelenenergie – sie wird dann durch die Persönlichkeit „eingefärbt“ mit Schwingungen wie Angst, Druck, Kontrollbedürfnis, Erwartungshaltungen, Selbstzweifel und so weiter. Wenn wir uns in niedrigen Schwingungszuständen aufhalten, senden und empfangen wir verzerrte Energien und leiden darunter. Dabei trennen wir uns auch von der Quelle der unerschöpflichen Lebenskraft beziehungsweise spirituellen Energie ab und leiden dann unter Energiemangel und Isolation. Deshalb ist es so wichtig, Angstkreisläufe zu durchbrechen und sich immer wieder bewusst auf die Seelenschwingung einzustimmen, etwa durch Meditation und Erholung in der Natur.
Energie ist immer auch Information: Sie „bringt etwas in eine Form“, hat also mit Manifestation zu tun. Gedanken und Gefühle existieren nicht wirklich voneinander getrennt, sondern beinhalten sich gegenseitig. Und sie wirken unmittelbar auch auf die körperlicher Ebene ein. Unsere Absichten verstärken die emotionale Intensität von ausgesandten Gedanken. Ein starker Wille lädt sie durch starke Konzentrationskraft auf. Die Energie folgt bekanntlich der Aufmerksamkeit. Wenn wir die Aufmerksamkeit auf etwas lenken, ziehen wir mehr davon in unser Leben.
Wie ist der richtige Einsatz von Energie praktisch umsetzbar?
Inzwischen ist allgemein bekannt, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf das Gewünschte und auf unsere positiven Visionen lenken sollten, um diese zu manifestieren, und nicht auf das Negative. Doch wie die letzten Jahre zeigen, sind nur die wenigsten Menschen imstande, dies praktisch umzusetzen. Unterdrückte Ängste ziehen unsere Energie in negative Bahnen und so manifestiert sich oft das, was man am meisten fürchtet. Die weit verbreitete Philosophie des positiven Denkens ist meiner Erfahrung nach zu oberflächlich, um negative Glaubensvorstellungen zu neutralisieren, die aus früheren Leben und aus dem Ahnenfeld stammen. Negative Überzeugungen sind oft „Schutzvorstellungen“, hinter denen sich noch weitere negative Vorstellungen beziehungsweise Ängste verbergen, die direkt aus einem unverarbeiteten Trauma stammen und im Unbewussten liegen. Die vordergründige negative Überzeugung kann dann nicht durch eine positive Gegenüberzeugung überwunden werden, denn sie dient ja einer scheinbar überlebenswichtigen Vermeidungshaltung. Man hat dann vielleicht Angst, ohne zu wissen wovor. Oft sind sogar positive und wünschenswerte Erfahrungen mit solchen Ängsten belegt und man weicht ihnen deshalb zwanghaft aus – etwa Liebe, kreative Entfaltung, Selbst-Verwirklichung, intensive Beziehungen, authentischer und emotional offener, erfüllender Austausch mit der Welt … Denn in früheren Leben sowie in der Ahnenreihe hat sich ein Trauma ereignet, das fälschlicherweise mit dem Streben nach Liebe und Freude verknüpft wurde und nie aus einer höheren Perspektive verstanden wurde.
Einige Beispiele: Durch den Tod eines geliebten Menschen im Vorleben wurde Liebe mit Verlust verknüpft. Unbewusst wurde abgespeichert: „Ich darf niemanden intensiv lieben, sonst werde ich ihn verlieren, und das kann ich nicht ertragen“. Oberflächlich wahrnehmbar ist nur noch der Schutz-Glaubenssatz: „Ich bin nicht liebenswert“. Oder: Das öffentliche kreative Wirken (im Vorleben und in der Ahnenreihe) hatte gesellschaftliche Ächtung oder sogar dem Tod zur Folge, weil es einem missgünstigen Konkurrenten oder Machthaber nicht gefiel. Unbewusst wurde abgespeichert: „Ich darf meine Kreativität und meine wahren Talente nicht entfalten, sonst werde ich bestraft / geächtet / getötet.“ Der Schutz-Glaubenssatz lautet etwa: „Meine Kreativität und meine Talente sind nichts wert.“ Oder: Das Einbringen der eigenen Meinung und der eigenen Erkenntnisse erregte Ärger und man wurde aus der Gruppe oder dem Bildungsforum, Debattenraum o.ä. ausgeschlossen. Unbewusst wurde abgespeichert: „Ich darf nicht zeigen, was ich wirklich denke, fühle und glaube, denn wenn ich mich nicht anpasse, werde ich ausgestoßen“. Der Schutz-Glaubenssatz ist dann etwa: „Ich habe nichts wichtiges zu sagen, bin zu dumm, zu ungebildet, und meine Meinung will keiner hören.“
Derzeit haben wir kollektiv Unmengen solcher Altlasten aufzulösen. Hier hilft es, die ursprünglichen Ängste und negativen Vorstellungen zu erforschen, um zu erkennen, was genau das ist, was wir vermeiden wollen. Auf verschiedenen Wegen können wir dann zu der neuen Erkenntnis gelangen, dass die traumatische Erfahrung nicht wirklich durch das Streben nach Liebe, Selbstverwirklichung, Wahrhaftigkeit und so weiter verursacht wurde. Es gibt eine andere, spirituell zu ergründende Ursache, die man intuitiv oder auch durch Aufstellungs- oder Rückführungsarbeit herausfinden kann. Die Seele wollte die traumatische Erfahrung nutzen, um sich daran weiterzuentwickeln – vielleicht um zu lernen, ohne Anhaftungen und Besitzdenken zu lieben, oder um Konkurrenz und Machtgier oder ungesunde Anpassung und Selbstverleugnung zu verstehen und loszulassen. Dieses höhere Verständnis bringt uns das Vertrauen in uns selbst und den höheren Sinn des Lebens zurück.
Negative Glaubensvorstellungen können auch durch „Umerleben“ aufgelöst werden. Das kann ein reales glückliches Erlebnis sein, das die Trauma-Erfahrung gewissermaßen aufhebt, oder ein solches Erlebnis in der Vorstellungskraft, oder auch lediglich ein Zustand tiefer Entspannung und tiefen Friedens, der aufrechterhalten wird, während man an die angstbesetzte Situation denkt. Deshalb gibt es viele Methoden der Heil- und Energiearbeit, die wirken können. Es kommt dabei auf die Intensität der inneren Erfahrung an, die eine „überzeugende“ Wirkung auf das Unbewusste hat. Es kann eine Meditationserfahrung sein, die umfassende Geborgenheit schenkt, oder eine Heilsitzung oder Körpertherapie mit jemandem, der Spiegelung, Entspannung und eine höhere Perspektive vermittelt.
Intellektuelle Einsichten allein, ohne nennenswerte emotionale Beteiligung, lösen traumatisch bedingte Ängste nicht auf. Deshalb haben Techniken des positiven Denkens hier ihre Grenzen. Sie sind aber nützlich, um sich immer wieder gegen negative Vorstellungen abzugrenzen, die aus dem kollektiven Feld oder von nahe stehenden Menschen kommen, und diese nicht zu übernehmen. Denn wir sind alle telepathisch miteinander verbunden und werden durch die Gedanken und Gefühle anderer beeinflusst, was Hochsensible zwar in besonderem Maße betrifft, aber auch alle anderen. Es ist für uns alle wichtig, darauf zu achten, was wir aussenden und in welche Energien aus dem kollektiven Feld wir uns „einklinken“, so dass wir diese verstärken.
Die eigene ausgesandte Energie erzeugt permanent Resonanzen mit ähnlich schwingenden Wesen. Es gibt keinen blinden Zufall, sondern nur Ergebnisse bestimmter Resonanzen. Diese können wir nutzen, um mehr Bewusstheit über uns selbst zu erlangen und immer besser unser wahres schöpferisches Selbst zum Ausdruck zu bringen. Was uns in anderen Menschen unangenehm begegnet, sind oft eigene unterdrückte Emotionen. Wer etwa mit unterdrückter Wut herumläuft, zieht leicht Leute an, die ihre Aggressionen gegen ihn richten. Und was andere in uns sehen, stimmt mit unseren eigenen Selbstbildern oder aber Selbstzweifeln überein. Wer etwa am eigenen Selbstwert zweifelt, zieht oft Leute an, die ihn abwerten. Das Bewusstmachen und Auflösen unserer Themen bringt uns auf höhere „Schwingungsebenen“, wo uns immer inspirierendere Menschen und Umstände begegnen. Wer die Resonanz zu einer bestimmten Art von negativen Energie im eigenen Inneren auflöst, kann von dieser Energie nicht mehr „getroffen“ beziehungsweise belastet werden – er ist einfach auf dieser Frequenz nicht mehr erreichbar.
Immer größere Möglichkeiten eröffnen sich dann für die Umsetzung kreativer Ideen und Visionen. Wenn man eine schöpferische Idee hat, die im Einklang ist mit den eigenen Seelenzielen und derzeit verfügbaren Qualitäten und Fähigkeiten, kann man mit Hilfe der ausgesandten Vision die passenden Menschen und Umstände anziehen. Oft ist uns aber gar nicht bewusst, was uns auf der Seelenebene wirklich gerade guttut und weiterbringt. Dann ziehen wir das Gewünschte nicht an – aber vielleicht sogar etwas Besseres! Das höhere Selbst denkt nicht begrenzt und sorgt dafür, dass uns passende und wirklich interessante Herausforderungen begegnen. Manchmal manifestiert sich aber auch genau das, was man sich aus einer begrenzten Denkweise heraus gewünscht hat, so dass man im Nachhinein erkennt, warum es doch nicht das Passende war. An all unseren Erfahrungen können wir wachsen, wenn wir geistig flexibel genug sind, um die Wachstumsmöglichkeiten darin zu erkennen und zu nutzen.